Hannes Benedetto Pircher (c) Michael Schindegger
Im Zeit-Raum: Hannes Benedetto Pircher
Alles auf einen Blick
MO | 17 11 2025 | 18.30 Uhr
Location:
Studio 3 im ORF RadioKulturhaus
Argentinierstraße 30a
1040 Wien
Kartenabholung:
ab 30 Min vor Beginn
Saaleinlass:
ab 15 Min vor Beginn
Veranstaltungsdauer:
ca. 1,5 Stunden
Preis: € 12,- (inkl. USt.)
Der Tod gehört zum Leben. Das wissen wir und verdrängen es zumeist sogleich. Erst, wenn ein uns naher, geliebter Mensch stirbt, kann uns dies seelisch treffen und erschüttern. Dann ist unsere Trauer um ihn Zeichen für die Verbundenheit und Liebe, die wir zur verstorbenen Person empfinden. Nicht selten kommt es aber vor, dass die Beziehung zum Toten lange nicht mehr lebendig war, dass sie geprägt ist von Schuld, versäumter Versöhnung, von Ressentiments oder sogar Hass. Schuldgefühle können so beherrschend sein, dass Hinterbliebene noch gar nicht fähig sind, beim Begräbnis, um den Toten zu trauern. Dann betrauern sie sich selbst und die versäumten Möglichkeiten, die Beziehung mit dem Verstorbenen in Ordnung zu bringen.
In allen Situationen des Abschiednehmens kommt es jedenfalls darauf an, den Menschen aufmerksam zuzuhören. Erst dann können tröstende und möglicherweise auch befreiende Worte angesichts des Todes gesprochen werden.
Sterben lernen heißt akzeptieren lernen, dass das Leben in jedem Augenblick vom eigenen Tod umfangen ist. Nur durch ein solches Lernen wird die "Kunst zu sterben" zur "Kunst zu leben".
Der ehemalige Jesuit und Schauspieler Hannes Benedetto Pircher, 1971 in Meran geboren, hilft als Grabredner anderen Menschen, auf lebensfördernde Weise mit dem Schmerz umzugehen, wenn sie einen geliebten Menschen gehen lassen müssen. Über 6500 Grabreden hat er bereits gehalten, darunter auch für einige prominente Persönlichkeiten wie u.a. den langjährigen Fernsehshow-Moderator Hermes Phettberg. Er ist Autor des Buches "Sorella morte – Über den Tod und das gute Leben".